Museum of London Docklands version 3 C Museum of London © visitbritain
Londons neuer Osten
2012 blickte die ganze Welt in den Osten Londons. Hier werden die
besten Athleten der Welt gegeneinander antreten. Und Sportfans aus
aller Welt schauen ihnen dabei zu. Aber dieser Teil Londons ist auch
für Besucher interessant, die mit Sport gar nichts zu tun
haben (wollen).
Wer die wirklich angesagten Boutiqen, Bars und Gallerien in London
erleben will, kennt schon eine ganze Weile den neuen Osten der Stadt.
Doch nicht nur die junge Szene fühlt sich hier wohl. Das
Viertel ist gekennzeichnet durch seine wandlungsreiche Geschichte, die
sich in zahlreichen Museen und angebotenen Stadtführungen
erleben lässt. Und natürlich gibt es hier haufenweise
Pubs!
Seit 13. September 2011 hat das Westfield Stratford City
eröffnet. Ein Mekka für Shoppingfans mit rund 300
Geschäften, darunter die typischen Markennamen wie Topshop,
Next oder Marks and Spencer. In der dritten Etage des John Lewis
Kaufhaus findet man einen London2012 Merchandising Shop und - ein
echter Geheimtipp - eine atemberaubende Aussicht auf den Olympischen
Park!
Aber wo beginnt der Londoner Osten und wo hört er auf?
Wikipedia beschreibt das so: Ostlondon liegt östlich der einst
im Mittelalter ummauerten City of London und nördlich der
Themse. Wie dem auch sei: Um die Gegend zu erkunden, eignen sich vor
allem zwei Startpunkte, Liverpool Street Station und die Tower Bridge
(wo die Docklands Light Railway beginnt).
Diejenigen, die sich einst hier ansiedelten, hatten sicher andere
Sorgen als eine akkurate Grenzziehung. Die meisten flohen aus ihrer
Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben in
Großbritannien. Ostlondon war sowohl die erste Anlaufstelle
für französische Hugenotten im 18. Jahrhundert als
auch für jüdische Immigranten oder Einwanderer aus
Bangladesh. Aber nicht nur Immigranten kamen aus allen Teilen der Welt,
auch Waren wurden hier in den Docks und Werften angeliefert. Doch diese
Zeiten sind vorbei. Die großen Containerschiffe legen heute
woanders an. Die Gegend um die Docks war lange Zeit herunter gekommen.
Heute ist sie wieder voller schicker Büros, Apartments, Shops
und Cafes - mit dem Canary Wharf Tower als Wahrzeichen. Und sogar ein
Flughafen liegt direkt in der Stadt, London City.
Nicht alle Teile Londons haben eine solch eklatante
Veränderung erfahren wie Canary Wharf oder auch der Olympische
Park. Doch insgesamt ist der Osten heute eine faszinierende Gegend
Londons mit Museen, neuen Hotels und Restaurants und einer
hervorragenden Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. In nur
7 Minuten ist man mit dem Zug von Liverpool Street Station in Stratford
angelangt.
Was sollte man also auf
keinen Fall verpassen?
Stratford
Diese Gegend ist ein Muss, denn hier befindet sich das
Herzstück der Olympischen Spiele 2012, der Olympische Park.
Eine besonders gute Möglichkeit die Gegend um den Olympischen
Park zu erkunden, ist der täglich stattfindende Olympic Walk.
Dabei ist zwar kein direkter Zugang zum Park selbst möglich,
allerdings führt der zweistündige Spaziergang zu
einem der besten Aussichtspunkte, um wenigstens ein Blick darauf zu
werfen. Der ViewTube, der sich direkt neben dem Park befindet, ist auf
jeden Fall einer der besten Orte in der ganzen Hauptstadt für
eine Kaffeepause mit Olympia-Feeling. Der nächstgelegene
Bahnhof ist Stratford auf der Jubilee Line und der DLR.
Brick
Lane und Spitalfields
Es gibt an Sonntagen kaum etwas Schöneres als die East London
Markets. Diese sind zum Beispiel der Blumenmarkt in der Columbia Road,
Brick Lane für Vintagekleidung, tolle Cafés und
Restaurants sowie Spitalfields. Alle diese Orte liegen relativ nahe
beieinander und lassen sich gut verbinden. Man kann zwar auch unter der
Woche hier hergehen, allerdings ist am Sonntag auf den Märkten
besonders viel los und die Stimmung ist einmalig.
Die
Docklands und Mudchute Farm
In den frühen 1980er Jahren wurde die Docklands Development
Corporation gegründet, um die herunter gekommenen Docklands
östlich der Tower Bridge neu aufzubauen. Heutzutage ist das
ehemalige Hafenviertel, sowohl unter der Woche als auch am Wochenende
voller Betriebsamkeit, vor allem um Canary Wharf. Es gibt eine
große Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten und
Cafés. Man erreicht diese Gegend einfach mit der DLR oder
der Jubilee Line der Londoner U-Bahn. Im Docklands Museum, das sich in
den hübschen ehemaligen Lagerhallen des Hafens befindet,
erhält man faszinierende Einblicke in die Geschichte dieses
Viertels. Das Museum ist nur einige Gehminuten von den
DLR-Bahnhöfen Canary Wharf und West India Quay entfert.
Während der Olympischen Spiele befindet sich im Museum das
Deutsche Haus. Unweit von Canary Wharf, aber der Atmosphäre
nach hunderte Meilen entfernt, liegt die Mudchute Farm. Dies ist einer
der größten Schaubauernhöfe Europas mit
rund 200 Tieren. Der nächste Bahnhof ist Crosshabour (DLR).
Pubs
am Flussufer
Im Osten von London gibt es überdurchschnittlich viele Pubs am
Flussufer. Diese sprudeln natürlich über vor Bier,
aber auch vor Erzählungen über Schmuggler und
Piraten, die hier ein- und ausgingen. In der Narrow Street gibt es das
"Grapes" aus dem 16. Jahrhundert. Das "Limehouse" sieht noch fast
genauso aus, wie zu der Zeit, als Charles Dickens diesen Pub noch
frequentierte. Ein Stück die Straße herunter
befindet sich ein Pub von Gordon Ramsey namens "The Narrow". "The Gun"
war mal der Lieblingspub des englischen Seehelden Lord Nelson und
seiner Mätresse – mittlerweile ist dies der beste
Gastropub der Stadt. Der "Prospect of Whitby" in Wapping war
früher bei Schmugglern genau so beliebt wie bei Charles
Dickens (er hielt sich wohl gerne in Pubs auf) und bei dem Maler Wiliam
Turner.
Essen
& Trinken
Brick Lane ist für seine Curries und auch Bagels bekannt. In
der Kingsland Road, unweit des Geffyre Museums, reihen sich
vietnamesische Restaurants aneinander. Im letztes Jahr
eröffnete in dieser Gegend das Town Hall Hotel mit den
Restaurants Viajante und Corner Room. Diese werden beide vom
portugiesischen Küchenchef Nuno Mendes geleitet. Und auch das
Boundary Hotel der Conran Gruppe beherbergt ein Spitzenrestaurant sowie
das etwas legerere Albion Cafe das Selbstgebackenes verkauft.
Die
besten (und größtenteils kostenlosen) Museen des
East End
Kulturinteressierte gehen meist nach South Kennsington oder in andere
Teile Westlondons, um ihren Interessen zu frönen. Dabei hat
auch der Osten Londons einiges zu bieten. Neben dem bereits
erwähnten Museum in den Docklands, gibt es für Kinder
- und Erwachsene, die sich nochmal in ihre Kindheit hineinversetzen
möchten – das Museum of Childhood. Auch das Geffrye
Museum ist vielen unbekannt. Abseits der Hauptverkehrsstraßen
werden in diesem ehemaligen Armenhaus diversen Epochen nachgestellt.
Besucher können hautnah erfahren wie der damalige Mittelstand
gelebt hat. Dennis Severs House ist genau genommen gar kein Museum und
daher kostet es auch Eintritt. Allerdings ist dieses Haus eine
beeindruckende Zeitkapsel, die den Besucher in die Zeit der Hugenotten
ins 18. Jahrhundert zurückversetzt. Am besten besucht man das
Hugenottenhaus an Sonntagnachmittagen oder zur Tour bei Kerzenlicht an
Montagabenden. Die Whitechapel Gallery widmet sich dagegen ganz der
Moderne, wie übrigens viele andere kleine Gallerien im
Londoner Osten ebenfalls.
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